Anflug auf Kalibo/International Airport

Bericht vom 13. Februar 2012
Flug-Zwischenfall auf dem internationalen Flughafen von Kalibo

Heute Vormittag ist eine Maschine der AirphilExpress mit über 100 Passagieren (viele davon Boracay-Touristen) über die Piste hinaus geraten. Glücklicherweise ist der Zwischenfall glimpflich verlaufen. Offensichtlich wurde niemand verletzt.

Ende der Piste des Flughafens Kalibo mit einem Airbus A-32o, der über die Piste hinaus gerollt ist
Ende der Piste des Flughafens Kalibo mit einem Airbus A-32o, der über die Piste hinaus gerollt ist

Die Maschine ist mit dem Bugrad gute zwei Flugzeuglängen weit über die Piste hinaus geraten.

Nahaufnahme des über die Piste hinaus geratenen A-320

Ein solcher Zwischenfall zieht natürlich viele Schaulustige an.

Schaulustige am Pistenende

Zumindest macht das Rettungsfahrzeug (von Weitem 😉 ) einen modernen und gut gewarteten Eindruck.

Blick auf das Rettungsfahrzeug

Der Flughafen ist bis auf weiteres gesperrt. Während des ganzen Tages konnten keine Flüge abgefertigt werden. Zwei Maschinen (Zest und PAL) wurden blockiert und konnten ihre Rückflüge (noch) nicht in Angriff nehmen.

Meine subjektive Meinung zum Vorfall – ohne die genauen Details zu kennen: Grundsätzlich ist es wenig ratsam, mit und nicht gegen den Wind zu landen. Der Amihan bläst immer noch heftig und in einem solchen Fall ist die Piste 23 ziemlich „down-wind“  🙁 .

Ein Flugpassagier hat die Landung gefilmt und auf Youtube gestellt.

Dabei fallen einem verschiedene Ungereimtheiten auf, die auf einen Pilotenfehler schliessen lassen.

  • Ein Kollege von mir hat auf seinem Blog (www.silent-gardens.com/blog/) die mutmassliche Landegeschwindigkeit mit 156kts (!) errechnet. Dies auf der Basis, dass der Tarmac von Kalibo, der 240 Meter lang ist, in 3 Sekunden passiert wurde.
  • Ebenfalls hat er errechnet, dass der Aufsetzpunkt erst nach 4’700 Fuss erfolgte und damit lediglich noch 2’500 Fuss „Restpiste“ zur Verfügung standen. Da stellt sich die Frage, warum sich der Pilot nicht für’s Durchstarten entschieden hat.
  • Bei ca. 35 Sekunden im Video ist ein Windsack zu sehen. Es ist ersichtlich, dass zum Zeitpunkt der Landung Rückenwind herrschte.
  • Des weiteren fällt auf, dass die Landeklappen nicht voll ausgefahren und von einer Schubumkehr nichts zu vernehmen ist.

Dass das Landeprozedere nicht korrekt vorbereitet war, zeigt auch Folgendes auf:

  • Der Pilot informiert die Kabine über die bevorstehende Landung erst, als sich das Flugzeug bereits im „Final Approach“ befindet.
  • Die Durchsage, dass sich die Passagiere anschnallen sollen, erfolgt erst nachdem die Pistenschwelle bereits überflogen war.

Hier noch zwei weitere YouTube Filme über den Flugzwischenfall, die aufzeigen, dass man in den PI’s besser nicht in einen solchen Unfall verwickelt wird:

Die Crew des Rettungsfahrzeuges weiss offensichtlich nicht so recht, was zu tun ist.

Auffällig auch, dass von Seiten der Besatzung keine Druchsage kommt – und an eine schnelle Evakuierung des Fliegers scheint auch niemand gedacht zu haben.

Gut, dass alles so glimpflich abgelaufen ist und dass die Passagiere die ganze Sache mit Humor genommen haben…..

Luftverkehr „à la Philippinaise“ !!!  😥