Faial – Tour rund um die Insel / 13. April 2016
Faial ist vulkanischen Ursprungs. Eine Tour rund um die Insel liess immer wieder erstaunen, wie viele Zeichen tektonischer Aktivitäten auf diese Tatsache hinweisen. Ebenso fällt ins Auge, wie grün sich die Vegetation präsentiert. (weitere Information zu Faial hier)
Die gut ausgebaute Strasse steigt zum Kraterrand des Cabeco Gordo auf und gibt den Blick auf die Nachbarinsel Pico frei.
Der fast kreisrunde Krater des imposanten Vulkans Cabeco Gordo, die Caldera, ist ca. 400 Meter tief und weist einen Durchmesser von rund zwei Kilometern auf.
Die Vegetation an der Flanke des Vulkans Cabeco Gordo ist charakterisert durch verschiedene Nadelwälder.
1957 entstand durch den Ausbruch des Vulkans Capelinho zunächst eine Insel im Meer, die sich im Folgejahr mit dem Festland verband. Der Leuchtturm, der damals die frühere Westspitze der Insel markierte, steht heute inmitten einer unwirtlichen Mondlandschaft.
Die eindrückliche Steilküste, an der sich die grossen Wellen des Atlantik brechen, besteht aus Lavagestein.
An einem aus Lavabrocken bestehenden Küstenabschnitt sind kleine Schwimmbecken eingerichtet worden, die im Sommer viele Badegäste anziehen. Es war deutlich zu früh im Jahr, angesichts des SEHR kühlen Aprilwetters, ans Baden zu denken 🙂 . Ein Luft-Bild aus dem Internet gibt einen Eindruck, wie sich die Anlage bei warmem Wetter im Sommer präsentiert.
Ein Zwischenstopp für eine Erfrischung in der Bar am „Ende der Welt“ ergab ein interessantes Gespräch mit dem Besitzer, einem Rückkehrer, dessen Familie nach dem Vulkanausbruch 1957 nach den USA auswandern musste. Viele waren damals gezwungen, die Insel mangels Arbeitsmöglichkeiten zu verlassen, um schwergewichtig in Amerika und Kanada ein neues Leben aufzubauen.
Nach rund vierstündiger Fahrt kreuz und quer durch die Insel kehrten wir entlang der Küste nach Horta zurück.
Horta – Wal-Beobachtung / 13. April 2016
Bildete früher der Walfang auf den Azoren eine wichtige Einnahmequelle, steht heute der Tourismus und das Beobachten der vielen Wale im Vordergrund, die entweder auf ihrer Migrationsreise hier durchziehen oder aber die Inselgruppe als permanenten Aufenthaltsort ausgewählt haben.
Während meines Aufenthaltes in Horta herrschten für die Walbeobachtung sehr ungünstige Bedingungen. Starke Winde und eine aufgewühlte See machten es während Tagen unmöglich, auf das Meer raus zu fahren.
Auch am 13. April standen die Chancen daher nicht sehr gut, Wale zu Gesicht zu bekommen. Dies obwohl verschiedene Ausguckposten, die rund um die Insel platziert sind, Walsichtungen gemeldet hatten. Wir beschlossen, unser Glück trotzdem zu versuchen. Erst galt es, wasserdichte Kleidung und Schwimmwesten zu fassen.
Die relativ kleinen, wendigen Schlauchboote bieten Platz für 12 Passagiere. Man setzt sich rittlings auf eine Bank. Stabile Griffstangen geben zusätzlichen Halt, der bei der starken Dünung und den hohen Wellen durchaus nötig war. Zeitweise wurden wir arg durch-geschüttelt und wähnten uns auf einem Roller-Coaster.
Die Anbieter der Tour sowie deren Begleiter haben geschulte Augen und konnten in der weite des Meeres und den Wellen in relativ kurzer Zeit in der durch die landesseitigen Beobachter durchgegebenen Gebiete einzelne Wale ausmachen. Zusätzlich wurden auch Unterwasser-Mikrophone eingesetzt, um die Wale zu Orten.
Wir hatten Glück und konnten drei Walsichtungen machen. Ein intensives, aber sehr kurzes Schauspiel!
Die herrschenden Meeres-Bedingungen liessen die Wale jeweils nur für einen kurzen Augenblick die Oberfläche durchbrechen, bevor sie wieder abtauchten. Äusserst schwierig deshalb, annähernd akzeptable Fotos zu schiessen…… 🙂
Zum Glück stellte der Tour-Operator einen professionellen Fotografen, der zwar „unsere“ Wale ebenfalls nicht vor die Linse kriegte, aber recht eindrückliche Fotos einer Gruppe Delfine schoss, die später um unser Boot herum schwammen.
Die Azoren werden von 24 verschiedenen Wal-Arten besucht. Wir sichteten drei Sperm-Wale und eine Schule von Delfinen.
Fazit: Es war recht früh in der Saison und die Wetterbedingungen waren nicht gerade ideal, um eine solche Tour zu unternehmen. Nichts desto trotz war es ein unvergessliches Erlebnis, die eindrücklichen Tiere in ihrem Element zu beobachten.
Der nachfolgende Film zeigt eindrückliche Aufnahmen von Walen, die auf der Insel Sao Miguel aufgenommen wurden.