19. und 20. Juni – Reisebericht Nummer 21
Seetag – entlang der Insel Kresta und Strasse von Messina
Das Mittelmeer präsentierte sich ruhig. Bei schönstem Wetter nahmen wir Kurs auf die Insel Kreta, an deren Küste wir entlang fuhren.
Tags darauf näherten wir uns dem italienischen Stiefel mit Kurs auf die Strasse von Messina. Der Aetna überragte Siziliens Küstengebirge – ein eindrucksvoller Anblick!
Mit der Seefahrtsbehörde war ausgemacht, dass der Lotse um 16:30 an Bord kommt. Die MV HANJIN ATENS wurde angewiesen, die Geschwindigkeit von 16 Knoten beizubehalten, nicht zuletzt wegen der starken Strömung. Zudem verdoppelte sich die Windgeschwindigkeit schlagartig auf rund 34 Knoten, da der Wind wie durch einen Trichter durch die Meerenge fegte. Entsprechend „rassig“ ging das Boot des Piloten längsseits.
Sizilien war auf der Backbordseite zu sehen………
……die Gegend rund um Reggio di Calabria auf der Steuerbordseite.
Beim Einnachten fuhren wir nördlich der Liparischen Inseln durch und hatten einen wunderschönen Blick auf den zur Zeit recht aktiven Vulkan Stromboli.
21. Juni 2012 – Reisebericht Nummer 22
Driften vor Neapel – Einfahrt nach Neapel
Vorgesehen war, dass wir um 05:00 in Neapel anlegen können. Schon am Vortag erhielten wir die Meldung, dass dies erst um 17:00 Uhr möglich sei. Wir drifteten daher rund 20 Meilen vor der Bucht von Neapel und warteten darauf, dass wir einfahren konnten.
Das Schiff setzte sich kurz nach 14:00 Uhr langsam in Bewegung. Vom Land war nichts zu sehen, da ein nebelartiger Dunst (Smog?) über dem Meer lag.
Langsam öffnete sich der Vorhang. Rechterhand grüsste die Insel Capri und die Küste von Sorrent.
Wir nahmen direkten Kurs auf den Vesuv zu, der sich majestätisch über die Bucht von Neapel erhebt.
Um 16:00 Uhr hätte der Lotse an Bord kommen sollen. Aber auch dieser tauchte erst mit Verspätung auf. Da wir hoch im Wasser lagen, war sein Hochklettern recht speziell – besonders da der Lotse ein Schwergewicht mit grossem Bierbauch war. Er tat sich auf der Strickleiter recht schwer.
Spannend die Einfahrt in den Hafen. Wir mussten das Schiff auf sehr engem Raum drehen und dann rückwärts an den Pier heranfahren. Erstaunlich, wie unser Koloss ganz sachte in die richtige Position gebracht wurde. Zwei Schlepper zogen und stiessen das Schiff. Schlussendlich war es weit über die vorgesehenen 17:00 hinaus, als wir am Pier festmachten.
Das Manöver wurde von einem Schwarm neugieriger Möven verfolgt.
21 und 22. Juni 2012 – Reisebericht Nummer 23
Landgang – Bummel durch Neapel & Pompeji
Erster Landgang seit dem 30. Mai, dem Tag als ich an Bord gegangen bin!
Bereits am Vorabend konnten wir auf eine erste Erkundungstour gehen. Es zeigte sich, dass die Hafenadministration nicht sehr effizient war und die Passagierliste mit unseren Namen drauf in keinem der Check-points vorhanden war, was natürlich die entsprechenden Komplikationen nach sich zog. Mit einer gewissen Beredtheit und Überzeugungskraft 🙂 gelang uns aber sowohl das Verlassen als auch die Rückkehr ins Hafenareal trotzdem ohne grösseren Probleme.
Am Abend des 21. Juni war natürlich Fussball angesagt. Nach einigem Suchen fanden wir eine Pizzeria mit laufendem TV und konnten den EM-Match Portugal/Spanien verfolgen.
Anderntags bummelten wir durch die pittoreske Altstadt von Neapel.
Ganz spontan und kurz entschlossen nahmen wir einen Vorortszug der Circumvesuviana und fuhren nach Pompeji. Die Ausgrabungsstätte besichtigten wir von Aussen.
Das Städchen Pompeji ist sehr attraktiv. Fernab des grossen Touristen-Rummels genossen wir einen italienischen Lunch auf der Piazza.